Astro-Spezial


Astrologie

Fachliches aus der Horoskop-Berechnung

Zwei wichtige fachliche Irrtümer, denen viele Astrologen unterliegen, möchte ich hier ansprechen:
(Der erste ist für alle Astrologen wichtig, der zweite ist eher eine nebensächliche Feinheit für Spezialisten, die gerne Quintil und Septil deuten.)

  1. Sommerzeit in der Schweiz: Im Jahre 1980 wurde in Europa die Sommerzeit eingeführt. Dies gefiel den Schweizern mit ihrem Uranus im 5. Haus nicht, und sie wollten bei der Zeitumstellung nicht mitmachen. Daher war die Schweiz mit Liechtenstein im Jahr 1980 eine Zeitinsel (daran erinnere ich mich noch sehr genau). Es galt dort GMT +1h, während im übrigen Europa GMT +2h (MEZ + 1 Stunde) tickte. Allerdings ist dies in vielen Ephemeriden bzw. Sommerzeit-Verzeichnissen falsch eingetragen, und einige Horoskope der Schweizer 1980er-Jahrgänge sind daher definitiv falsch berechnet, da behauptet wird, dass in ganz Europa 1980 die Sommerzeit galt. Also überprüfen Sie die Schweizer Zeitinsel von damals doch einmal in Ihrem Sommerzeit-Verzeichnis!
    Aufgrund der Probleme mit den Fahrplan-Anpassungen der unterschiedlichen Zeitzonen hat die Schweiz die Sommerzeit dann 1981 doch eingeführt.
     
  2. Quintil und AC/DC bzw. MC/IC: Aus langjähriger Erfahrung halte ich die Aspekt-Deutung zum Aszendenten und MC wichtig für die Feinanalyse des Horoskopes. Beispiel: Steht der Mond auf 5° Zwillinge und der Aszendent auf 5° Jungfrau, so hat dieser Mensch den Mond im Quadrat zum Aszendenten, woraus wir schließen können, dass er manchmal ganz besonders emotional reagiert oder “nahe am Wasser gebaut hat”. So weit so gut. Hier haben wir einen Aspekt aus der geraden 12er-Teilung der 360 Bogengrade, also 90 Grad genutzt, und er hat also einen Bezug zur Aszendent-Deszendent-Achse (es besteht jeweils ein Quadrat des Mondes zum Aszendenten und auch zum Deszendenten).
    Nutzen wir aber eine ungerade Teilung des 360-Grad-Gesamtkreises, wie die 5er-Teilung (Quintil) oder 7er-Teilung (Septil), so sieht das etwas komplizierter aus. Hier müssen wir Aspekte zum Aszendenten und Deszendenten getrennt betrachten! Haben wir ein Quintil zum Aszendenten festgestellt, so ergibt sich kein Aspekt zum Deszendenten. Dies müssten Astrologie-Programme beachten, indem sie Aspekte der ungeraden Teilung zu den Hauptachsen-Gegenseiten (also DC und IC) extra angeben. (Ich kenne jedoch keines, welches das tut.)



© 2016 Jens-Ulrich Hauck